Level 2
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Nach vielen weiteren Tagen, an denen zu dem ermüdenden Daueranblick der trostlosen Landschaft nun auch noch das ständige Misstrauen gegen alles Gewohnte und Ungewohnte kam (Was passiert? Woher wisst ihr das?), seid ihr nun endlich an eurem Ziel (Die Kathedrale!) angelangt und habt Gelegenheit, euch die Situation erstmal von einem Hügel aus anzusehen. Wie vorhergesagt, ist die Schlacht (Aber ihr seid doch gar nicht hier? Oder wer? …) bereits in vollem Gange, und bei dem sich euch bietenden Anblick stockt auch den hartgesottensten Recken kurz der Atem:
(Gedanken. Komische Gedanken? Doch dies ist nun nicht mehr wichtig. Diese Schlacht ist wichtig, denn sie wird das Schicksal des Reichs, vielleicht Ezantohs, besiegeln. Zusammenreißen, weitermachen!)
Inmitten eines trockengelegten Sees erhebt sich eine monströse Kathedrale. Aus welchen Materialien sie in diesem kargen Land erbaut wurde, möchtet ihr nicht einmal vermuten. Ihr Anblick ist eine Beleidigung für jeden Gott, dessen Name in Ezantoh jemals verehrt wurde, und ihre tiefschwarzen Mauern verschlucken das wenige Licht, das diese von allem Guten verlassene Landschaft überhaupt zu bieten hat.
Um die Kathedrale, die getrost auch als gigantische Burg bezeichnet werden könnte, wogt ein Ring von Skeletten, Ghulen und ähnlichem untoten Geschmeiß unruhig hin und her, mühsam im Zaum gehalten von kaiserlichen Soldaten, die zu Tausenden anrennen, fallen und verteidigen. Unterstützt werden die kaiserlichen Truppen von den orkischen Regimentern, deren verbissene Schreie und Grunzlaute bis zu eurem entfernten Standpunkt dringen. Ein fast schon rhythmisches Trommeln, das ihr bereits weit vor der Schlacht vernehmen konntet, erklärt sich nun auch: Es sind die Einschläge eines Artilleriebeschusses durch Kriegsschiffe, die ein Stück vor der Burg im offensichtlich gestauten Fluss liegen. Das müssen die Skorden sein! So ernst die Situation ist, ihr kommt nicht umhin, euch ein wenig zu freuen, dass so verschiedene Völker hier gemeinsam kämpfen.
Ihr trennt euch für den Moment vom Major und seinem Regiment und sucht euch einen Platz zum Lagern. Ihr habt eure Sachen noch nicht einmal richtig abgelegt, als die Erde leicht bebt und die Kathedrale, von der ihr bei allen anderen Tätigkeiten kaum eine Sekunde lang den Blick wenden könnt, kurz hinter einem Schleier verschwimmt. Der Übergang ist so fließend, dass euch die Veränderung erst Sekunden danach auffällt: Aus dem einzelnen Ring Untoter, der die Kathedrale umgab, sind gleich zehn oder mehr geworden! Unzählige Skelette haben sich erhoben und stürmen ohne große Umschweife auf die vereinten Truppen Ezantohs zu, die in arge Bedrängnis geraten.
„War ein schlauer Schachzug, seine Burg auf einem alten Friedhof zu errichten, nech?“ Die Stimme in eurem Rücken, auf deren Aussage ein irres Kichern folgt, lässt euch mit gezückten Waffen und einem Kampfschrei auf den Lippen herumfahren.
Runde 1
Angreifer:
Verteidiger:
Die Angreifer haben gesiegt!
„Ah, immer bereit. Sehr gut, sehr gut. Und eure Waffen sehen auch nicht mehr so aus, als wolltet ihr damit nur Holzgeister aufspießen. Hihihi!“
Hermann von Heidmannstal! Ihr hättet mit ihm rechnen können - seit der Alte es zum Berater der kaiserlichen Armee gebracht hat, ist er nahezu überall dabei. Die Zeit hat es nicht gut mit ihm gemeint, das erkennt ihr auf den ersten Blick. Die sowieso schon weißen Haare sind stumpf und zottelig, die Wangen eingefallen, und die Hand, mit der sich der Greis auf seinen Stock stützt, zittert sichtbar.
„Ich weiß, ich weiß.“ - Eure Gedanken müssen euch deutlich anzusehen gewesen sein. „Aber noch ist die Zeit nicht reif, es gibt noch Arbeit für den alten Hermann ... Unter anderem euch jungem Gemüse“ – er zwinkert euch zu – „erklären, was hier los ist. Viel Zeit haben wir nicht, also Lauscher aufgesperrt, wenn ihr versteht, was ich meine!
Den schwarzen Riesenklopper da hinten habt ihr ja sicher schon gesehen, und dass da Lichs drin hocken, brauch' ich euch sicher nicht zu erzählen. Bisschen wichtiger ist schon, dass die Jungs da grad ein paar Kilo Knochen beschworen haben, woran da seit Tagen gearbeitet wird. Ich vermute, dass da noch mehr Geklapper aus der Umgebung dazukommt – was ihr da seht, kommt nur von dem Ork-Friedhof, auf dem die Kathedrale steht. Wie gut, dass unsere grunzenden Kameraden nich' wissen, was sie da grade zerkloppen, nech?
Egal. Wichtig ist, dass die dicken Jungs da drin sitzen. Was ihr zu tun habt, muss ich euch wohl inzwischen nicht mehr erklären, oder?“ Das folgende typische Hermann-Gekicher wird von einem Hustenanfall unterbrochen, der sich über fast eine Minute hinzieht. Als der Alte wieder zu Atem kommt, schaut er euch vorwurfsvoll an: „Worauf wartet ihr? Euer Major sucht schon nach euch!“ Tatsächlich, der Major – mit Fint im Schlepptau (Wer ist Fint? Aber er sieht ja aus wie …) – reitet auf euch zu. Ihr packt schnell eure Sachen zusammen und geht ihm entgegen.
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